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Univ.- Prof. Dr. Wolfgang Lalouschek

5-minütiges Atemtraining

Schon ein 5-minütiges Atemtraining, das sog. inspiratorische Muskelkrafttraining (IMST für engl.: Inspiratory Muscle Strength Training), pro Tag kann im Laufe von einigen Wochen den Blutdruck genauso gut senken wie Medikamente und Sport – so eine Studie vom Juni 2021. Trainieren Sie daher Ihre Atemmuskulatur und erleben Sie nicht nur einen gesünderen Blutdruck, sondern noch weitere gesundheitliche Vorteile. Dies zeigt eine eben erschienene Studie der University of Colorado im Journal of the American Heart Association: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.121.020980.


Ursprünglich sollte man bei Atemwegserkrankungen täglich mit geringem Widerstand eine halbe Stunde lang trainieren. In den letzten Jahren aber überprüften Professor Craighead und Kollegen, ob nicht auch zeitsparendere Varianten, etwa 30 Inhalationen/Atemzüge (entspricht etwa 5 Minuten) pro Tag mit starkem Widerstand an sechs Tagen pro Woche, zu Verbesserungen der Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie der kognitiven und auch der sportlichen Leistungen führen könnten.


Am Ende der Untersuchung war der systolische Blutdruck in der IMST-Gruppe um durchschnittlich 9 mmHg gesunken, ein Ergebnis, das auch von manchen Blutdruckmedikamenten nicht übertroffen werden kann. Wollte man dieses Ziel mit z. B. Walken erreichen, müsste man an 5 Tagen pro Woche jeweils 30 Minuten trainieren.


Besonders beeindruckend war überdies, dass die positiven Veränderungen des Blutdrucks noch über einen Zeitraum von weiteren 6 Wochen nach dem 6-wöchigen Training anhielten, obwohl die Studienteilnehmer in dieser Zeit also gar kein IMST mehr praktizierten. „Das Atemtraining ist nicht nur weniger zeitaufwändig als die üblichen Bewegungsprogramme, seine positiven Auswirkungen scheinen auch noch länger anzuhalten“, so Professor Craighead.


Das Atemtraining senkt den Blutdruck vermutlich insbesondere über eine signifikante Erhöhung des Stickstoffmonoxidspiegels im Blut. Stickstoffmonoxid ist ein Stoff, der von den Zellen der Blutgefässwände hergestellt werden kann und die Arterien entspannt. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, und Ablagerungen an den Blutgefässwänden werden verhindert. Folglich konnte man in der IMST-Gruppe eine um 45 Prozent verbesserte Gefässfunktion (Endothelfunktion) feststellen, was bedeutet, dass sich die Arterien – je nach Bedarf – rasch und problemlos erweitern und wieder verengen können.


Nach dem Atemtraining sanken bei den Teilnehmern sodann die Entzündungswerte und auch die Werte für oxidativen Stress. Sind diese Werte erhöht, muss mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko gerechnet werden.


Ein gezieltes Atemtraing ist überdies sehr hilfreich, um Symptome eines Post-Covid Syndroms zu verbessern. Besonders die Verbesserung der Zwerchfellfunktion spielt neben der Verbesserung der Gefäßfunktion hier eine Rolle. 

Eine Studie vom April 2021 zeigt, dass sich die Lungenfunktionen ehemals invasiv beatmeter Covid-19-Patienten nach Verlassen der Intensivstation dank eines zweiwöchigen Atemtrainings so gut besserten, dass die entsprechenden Forscher schrieben: „Das IMT-Atemtraining sollte das Covid-19-Therapiekonzept unterstützen, ganz besonders bei ehemaligen Intensivpatienten.“ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8021337/


Da die Atemfunktion vor einer Covid-19 Infektion auch ein wichtiger Prädiktor des Krankheitsverlaufs ist, ist ein gezieltes Atemtraining auch im Sinn der bestmöglichen Widerstandskraft gegen einen schweren Verlauf einer Covid-19 Infektion sehr hilfreich.


(Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/blutdruck-senken-atemtraining)

17.08.2021

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